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    Positiver Trend bei Private Equity Fonds in Deutschland

    Die europäische Private-Equity-Branche hat Lehren aus der Finanzkrise gezogen: Statt auf „Leveraged-Buy-Outs“ setzen die Fonds zunehmend auf eigenkapitalfinanzierte Übernahmen und Minderheitsbeteiligungen, wie aus dem aktuellen „Private Equity Trend Report 2013“ von PwC hervor geht.

    Gut fünf Jahre nach der Finanzkrise haben zwei von drei der 169 befragten Fonds ihre Investmentstrategie umgestellt. Nur noch sieben Prozent der Private-Equity-Gesellschaften finanzierten Beteiligungen im vergangenen Jahr überwiegend mit Fremdkapital. Gleichzeitig stieg der Anteil der Fonds, die neue Beteiligungen zu höchstens 40 Prozent mit Krediten finanzieren, von 42 Prozent im Jahr 2011 auf 52 Prozent.

    Dennoch haben die Fonds ausreichend Kapital, um ihre Beteiligungsportfolios zu erweitern: Im laufenden Jahr will die Mehrheit (53 Prozent) der Investmentfonds mehr Neuengagements in Europa eingehen als 2012, nur etwa jeder neunte Fonds (11 Prozent) will weniger investieren. Damit könnte das Jahr 2013 eine Trendwende markieren: Im vergangenen Jahr erwarben nur 27 Prozent der Privat-Equity-Fonds mehr neue Unternehmensbeteiligungen, während jeder dritte Fonds sein Neugeschäft in Europa zurückgefahren hatte.

    Besonders gut sind die Perspektiven für den deutschen Private-Equity-Markt, den gut sechs von zehn Befragten für attraktiv halten. Auf Sicht der kommenden fünf Jahre ist Deutschland sogar für die relativ meisten internationalen Investoren die bevorzugte Zielregion: Mit 20 Prozent der Nennungen liegt der deutsche Beteiligungsmarkt vor Schweden (19 Prozent), Norwegen (14 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (13 Prozent).

    „Deutschland hat die Euro-Krise bislang gut überstanden. Investitionen in deutsche Unternehmen sind damit vergleichsweise risikoarm, leichter zu finanzieren und wohl auch schneller wieder zu veräußern als Beteiligungen in anderen Ländern“, kommentiert Steve Roberts, PwC Private Equity Leader.

    Wie bereits in den Vorjahren ist der Gesundheitssektor das bevorzugte Beteiligungsziel der Private-Equity-Branche. Auf Sicht der kommenden zwei bis drei Jahre halten 36 Prozent der Fonds die Branche für attraktiv, wobei dies für die internationalen Befragten noch stärker zutrifft als für die deutschen (40 Prozent vs. 26 Prozent). „Für Investitionen in das Gesundheitswesen sprechen die langfristigen Wachstumsperspektiven des Sektors. So garantiert der demografische Wandel eine stetig wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Auf der anderen Seite sind Investments in dem Bereich nicht ohne Risiken, da eine renditeorientierte Strategie im Gesundheitswesen leicht mit politischen Anforderungen und den Erwartungen der Öffentlichkeit kollidiert“, gibt Steve Roberts zu bedenken.

    An der Umfrage zum „Private Equity Trend Report 2013“ beteiligten sich 169 in Europa aktive Private-Equity-Gesellschaften, darunter 46 mit Sitz in Deutschland. Über 40 Prozent der Befragten verwalten ein Beteiligungsportfolio im Volumen von mindestens 500 Millionen Euro.

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